Geschichte & Wappen der Gemeinde Großenseebach
Die Entstehung des Ortes scheint vom Königshof Büchenbach erfolgt zu sein, wofür spricht, dass der Gemeinde drei Schöffensitze beim Gericht Büchenbach zustanden. Damit wäre der Ort sehr alt, auch wenn die Dorfform dagegen zu sprechen scheint. 1348 wird „Seebach" erstmals erwähnt, als genauere Untersuchungen über die Zinspflichtigkeit eines "petzold olbentz de Sebach" angestellt werden. Nach dem Urbar des Domkapitels von 1468 gehören 15194 Hufen*, aufgeteilt auf 22 Besitzer der Bamberger Domprobstei. Diese Güter sind im 15. Jahrhundert zumeist an Nürnberger Geschlechter als Lehen ausgegeben.
(*Eine Hufe ist ein altes deutsches Flächenmaß mit unterschiedlichen Größen, meist zwischen 7,5 bis 20 Hektar.)
1441 werden zehn Nürnberger Hintersassen in Großenseebach aufgeführt, als die Reichsstadt die „Nürnberger Ordnungen auf dem Lande" erstellt. Im 16. Jahrhundert aber scheint es dem Domprobst gelungen zu sein, diese Güter wieder an sich zu ziehen und dem Probsteiamt Büchenbach zu unterstellen.
1580 besteht der Ort aus 35 Anwesen auf 20192 Hufen, dazu kommen Schmiede, Hirtenhaus, Forsthaus und umfangreiche Waldungen. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Großenseebach zerstört. 1730 aber sind wiederum 22 Güter (rd. 16 Hufen) erwähnt.
Die Hochgerichtsbarkeit übte hier bis 1802 das Domprobsteiamt Büchenbach aus, das allerdings nur das sogenannte Einfangrecht hatte und verpflichtet war, die Delinquenten zur Aburteilung an das Rentamt Herzogenaurach auszuliefern. 1803 fiel Großenseebach an die Krone Preußen, kam 1810 an Bayern und wurde 1811 dem Landgericht und 1847 dem Rentamt Herzogenaurach zugewiesen. Vergeblich blieb die Eingabe der Gemeinde 1847, dem Rentamt Erlangen oder Forchheim unterstellt zu werden.
In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg war Großenseebach rein landwirtschaftlich geprägt. Diese Struktur wurde mit einigen kleinen Handwerksbetrieben ergänzt. Die Einwohnerzahl in den Sechziger Jahren lag bei rund 500 Einwohnern.
Sehr nachhaltig wurde die gemeindliche Struktur durch die Kommunale Gebietsreform in Bayern verändert. Im Jahr 1972 wurde Großenseebach vom Regierungsbezirk Oberfranken in den Regierungsbezirk Mittelfranken umgegliedert. Im Rahmen dieser Reform war es das nachhaltige Ziel des damaligen Gemeinderates mit Bürgermeister Konrad Schmitt an der Spitze, die gemeindliche Selbständigkeit zu erhalten. Unter Erhalt dieser wurde Großenseebach zum 01.05.1978 in die damalige VG Weisendorf eingegliedert. Diese Reform wurde zum 01.01.1980 mit der Neugründung der VG Heßdorf mit den Gemeinden Heßdorf und Großenseebach korrigiert.
In den Siebziger und Achtziger Jahren ist die Einwohnerzahl Großenseebachs regelrecht explodiert. Durch die Ausweisung umfangreicher Neubaugebiete hatten sich viele Neubürger, vorwiegend aus den umliegenden Städten, in Großenseebach angesiedelt. Dadurch veränderte sich die Struktur der einst rein ländlichen Gemeinde ganz wesentlich und Großenseebach entwickelte sich zu einer aufstrebenden und fortschrittlichen Wohnsiedlungsgemeinde, die sich auch heute noch stetig weiterentwickelt.
Wappenbeschreibung
Über silbernem Schildfuß, darin ein schräger blauer Wellenbalken, gespalten von Gold und Rot; vorne ein linksgewendeter rotbewehrter schwarzer Löwe, der von einer silbernen Schräglinksleiste überdeckt ist, hinten eine silberne Föhre.
Wappengeschichte
Das Gemeindegebiet gehörte bis 1803 zum Territorium des Hochstifts Bamberg. Daran erinnert der Bamberger Löwe in der vorderen Schildhälfte. Die silberne Föhre weist auf die waldreiche Umgebung der Gemeinde hin. Die Farben Silber und Rot stellen die kirchliche Verbindung zur Diözese Würzburg dar. Der Wellenbalken im Schildfuß symbolisiert den durch das Gemeindegebiet fließenden Seebach.
Wahlperiode | Erster Bürgermeister |
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2020 | Jürgen Jäkel |
2014 | Bernhard Seeberger |
2008 | Bernhard Seeberger |
2002 | Bernhard Seeberger |
1996 | Friedrich Hückel |
1990 | Friedrich Hückel |
1984 | Friedrich Hückel |
1978 | Konrad Schmitt |
1972 | Konrad Schmitt |
1966 | Konrad Schmitt |
1960 | Konrad Schmitt |
1956 | Konrad Schmitt |
1952 | Konrad Schmitt |
1948 | Valentin Schaub |
1946 | Valentin Schaub |
1942 | Josef Schmitt |