Protokoll der Bürgerversammlung am 17.11.2024
Themen: Statistiken, Finanzbericht, Vorstellung des Wärmekatasters und Hebesatz-Satzung
Die diesjährige Bürgerversammlung fand in der Mehrzweckhalle der Gemeinde Großenseebach statt. Etwa 75 Bürgerinnen und Bürger nahmen an der Veranstaltung teil, die über das Mitteilungsblatt der VG, die gemeindliche Homepage, die Bürger-App und Social Media auf allen gemeindlichen Kanälen angekündigt worden war.
Bürgermeister Jürgen Jäkel eröffnete die Bürgerversammlung gegen 14.00 Uhr und begrüßte die anwesenden Bürgerinnen und Bürger, den Zweiten Bürgermeister Rudi Riedel, die Mitglieder des Gemeinderates und die Mitarbeiter der Verwaltung. Besonders begrüßte er den Gastredner des IfE (Institut für Energietechnik), Herrn Schuller aus Amberg.
Auf fristgerechten schriftlichen Antrag eines Bürgers hin wurde der Punkt „Hebesatzsatzung Grundsteuer“ in die Tagesordnung aufgenommen.
Zu Beginn der Versammlung berichtete Bürgermeister Jäkel über statistische Daten aus dem Gemeindegebiet. Anschließend stellte die Kämmerin Frau Lang, den Finanzbericht vor. Frau Lang beantwortete daraufhin Fragen der Bürgerschaft zum Thema. Direkt im Anschluss an den Finanzbericht erläuterte Bürgermeister Jäkel den am vergangenen Donnerstag im Gemeinderat einstimmig gefassten Beschluss zum Grundsteuerhebesatz.
Den Hauptteil der diesjährigen Bürgerversammlung belegte anschließend das Thema „Projekte im Klimaschutznetzwerk Erlangen-Höchstadt und die Kommunale Wärmeplanung“ mit dem Referenten des IfE.
Sven Schuller (IfE) stellte die Projekte im Klimaschutznetzwerk Erlangen-Höchstadt, insbesondere die Wärmeversorgung der Grundschule / Mehrzweckhalle, die PV-Anlagen auf kommunalen Liegenschaften und die Potentialanalyse der Wärmewende im kommunalen Umfeld vor und beantwortete Fragen der Bürgerschaft.
Die Gemeinde Großenseebach ist gemeinsam mit 13 anderen Kommunen Gründungsmitglied des Klimaschutz-Netzwerkes, das sich regelmäßig zu fachlichen Beratungen bei moderierten Netzwerktreffen des IfE trifft. (Artikel vom 5. Treffen des Klimaschutz-Netzwerks ERH im Juni 2024) Der entstehende Kostenaufwand wird zu 70 % durch staatliche Fördermittel unterstützt.
Die IfE bietet zudem neutrale und umfangreiche Beratungsleistungen bei der Entwicklung digitaler Wärmekataster, die für die geplante kommunale Wärmeleitplanung von Bedeutung sind. Im Rahmen dieser Beratung für die Gemeinde Großenseebach wurden der Wärmebedarf und verschiedene Energieversorgungsvarianten für die Grundschule, die Mehrzweckhalle und die benachbarten Kirchen (mit und ohne Einbeziehung) untersucht. Zur Auswahl stehen u.a. Heizsysteme wie Hackschnitzel/Pellets, Wärmepumpen und Flüssiggasthermen.
Im Bereich der Photovoltaikanlagen wurden die geplanten PV-Leistungen an der Grundschule, der KiTa und der Bauhofhalle vorgestellt(, die aktuell bereits umgesetzt und die Anlagen installiert werden). Dabei ermittelte das Institut neben der Anlagengröße auch den jeweiligen Eigenverbrauchsanteil und Investitionssumme.
Um die Potenzialanalyse zur Wärmewende im kommunalen Bereich durchführen zu können, hatte die Gemeinde Großenseebach im Sommer 2024 eine freiwillige Fragebogenaktion unter den Hauseigentümern gestartet. Ziel der Aktion war es, Daten zu den genutzten Energieträgern, dem Alter der Wärmeerzeuger sowie zum allgemeinen Interesse an einem Anschluss an ein Wärmenetz zu sammeln.
Ein weiterer Schwerpunkt der Bürgerversammlung 2024 war die Vorstellung der kommunalen Wärmeplanung. Zu den wesentlichen Bestandteilen dieser Planung gehören:
- Eignungsprüfung: Hier wird die Wärmeliniendichte dargestellt, die Aufschluss über den Wärmebedarf und die Wirtschaftlichkeit eines Wärmenetzes für bestimmte Straßenzüge gibt.
- Bestandsanalyse: Durch eine Fragebogenaktion werden Daten zu Gebäudestrukturen, dem Sanierungsstand, dem Wärmeverbrauch und den genutzten Heizsystemen erhoben.
- Potenzialanalyse: In diesem Schritt wird untersucht, an welchen Stellen Energieeinsparungen, die Erzeugung erneuerbarer Energien und möglicherweise auch Abwärmepotenziale realisiert werden können.
- Zielszenario: Es wird ein langfristiger Plan zur klimaneutralen Wärmeversorgung entwickelt, der auch geeignete Gebiete für Wärmenetze und Einzelversorgungen für die kommenden Jahrzehnte festlegt.
- Wärmewendestrategie: Dieser Punkt umfasst vor allem die Erstellung einer Machbarkeitsstudie, die Definition von Klimaschutzzielen sowie die Betrachtung von Beteiligungsmodellen und Betreiberformen für geeignete Flächen.
Vor kurzem installierte die Gemeinde Großenseebach im Zusammenhang mit einer Mitgliedschaft im Verein Bürger retten Leben e. V. zwei öffentlich zugängliche Defibrillatoren an der Mehrzweckhalle und am Vereinsgebäude des FSV Großenseebach.
In diesem Zusammenhang demonstrierte der 1. Vorstand des gemeinnützigen Vereins "Bürger retten Leben e. V." Jochen Müller nach dem offiziellen Teil der Bürgerversammlung interessierten Bürgerinnen und Bürgern die Bedienung von öffentlich zugänglichen Defibrillatoren. Der Verein hat sich der Aufklärung im Umgang mit den Geräten sowie dem Thema "Herzgesundheit" allgemein verschrieben.
Bürgermeister Jäkel wies darauf hin, dass der Verein derzeit in Zusammenarbeit mit der Verwaltung eine Bürgerbroschüre erarbeitet. In dieser werden sich neben Themen zur Herzgesundheit auch Informationen zur Gemeinde befinden. Die Broschüre soll im kommenden Jahr kostenlos an alle Bürgerinnen und Bürger verteilt werden.
Die Bürgerversammlung endete um 16.45 Uhr.
Großenseebach, 18.11.2024
Jürgen J ä k e l
Erster Bürgermeister
Susanne M ü l l e r
Schriftführerin