Von: Marc Brehme
32-Meter-Fichte ragt am Kerwa-Festzelt in den blauen Himmel
Seebacher stellen mit 32 Metern wieder den größten Kerwabaum im Seebachgrund auf
Stolze 32 Meter misst der diesjährige Kerwabaum, den die Kerwaburschen aus dem Korporationswald im Steinbruch von Herbert Müller holten, um ihn traditionsgemäß neben dem Kerwazelt aufzustellen. In diesem Jahr war auch Bürgermeister Jürgen Jäkel beim Abholen der schönen Fichte dabei - nicht nur als Zuschauer, sondern hat auch selbst mit angepackt. Die Kommandos gaben im Wald diesmal nämlich andere: Herbert Müller und Stefan Leipold hatten die Aufsicht und leiteten die Aktion.
Und Herbert Müller hatte noch weitere Verstärkung mitgebracht. Seine Pferde Marille und Mirabelle zogen das lange Gespann vom Wald bis zum Festgelände am Sportplatz. Für den Teil des Weges direkt durchs Dorf musste die Hauptstraße am Nachmittag kurzzeitig gesperrt werden. Vielen Dank an die Kameradinnen und Kameraden unserer Freiwilligen Feuerwehr, die hier die Verkehrssicherung übernahmen.
Die Kerwaburschen wurden beim Abholen des Baumes von zahlreichen Interessierten begleitet. Darunter waren etwa Mitglieder des FSV Großenseebach, der Pferdefreunde Großenseebach und auch zahlreiche Kinder. Es war ein bunter Zug aus dem Pferdegespann mit Baum, mehreren Traktoren, der "Reiterstaffel" und auch Fußgängern, der natürlich auch musikalisch begleitet wurde.
Als der bunte Zug gegen 15.40 Uhr am Festgelände am Sportplatz ankam, wurde der Baum noch fertig entastet und mittels einer Kette lose Rindenteile entfernt. Dann begann das brauchtümliche Schmücken. Die schnurgerade gewachsene Fichte bekam den traditionellen Kranz, den wie immer Gabi Gulden und Anne David geflochten hatten. Die beiden hatten in diesem Jahr auch Unterstützung von Julia Klöhn, die ebenfalls beim Binden des Kranzes half. Doch nur mit dem Kranz ist es natürlich nicht getan. Das obere Stück des Stammes wird in rot und weiß umwickelt - auch hier finden sich also die traditionellen fränkischen Farben wieder. Ebenso wie in den Frankenfahnen, die oberhalb des Kranzes sowie in der Spitze angebracht werden. Die Äste, die der Baum nur an der Spitze noch trägt, werden mit bunten Bändern geschmückt, die dort eingeflochten werden.
Nach dem Anbringen des Schmucks ging es für die Kerwasburschen ans Aufstellen des Baumes. Hierbei kommen seit Jahrzehnten bewährte Werkzeug zum Einsatz: die sogenannten Schwalben, an der Spitze mit Schwerlastgurten (oder manchmal auch stattdessen mit Ketten) verbundene Stangen. Das Wichtigste beim Aufstellen eines so hohen Baumes ist das koordinierte Schieben des Stammes in die Höhe. Wie im Vorjahr hörten die Burschen auch dieses Mal dabei wieder auf das Kommando von Werner Mirschberger.
Nach und nach reckte sich der Baum in die Höhe, als die vier Schwalben stets sorgsam von den starken Armen der 27 Kerwasburschen rund um Oberortsburschen Nils Bauenschmidt nachgeschoben wurden. Zunächst am Ende und in der Mitte des Stammes, später auch an dessen Ende in der Nähe des Lochs kamen stetig nachgeschobene Leitern zum Einsatz, die den schweren Stamm zusätzlich stützte. Nachdem er aufrecht stand, wurde er noch durch Keile fachgerecht gegen Umstürzen gesichert. Als der 32 Meter hohe Kerwabaum mit seiner wunderschön geschmückten Krone schließlich sicher verkeilt war, fiel sichtlich die Anspannungen von allen ab. Alle Beteiligten freuten sich, dass die traditionelle Aufgabe wieder einmal so gut und ohne Zwischenfälle geklappt hatte.
Nun warteten im Festzelt frisch gezapfte Maßkrüge für alle Beteiligten und es war Zeit, ein wenig durchzuschnaufen - bevor um 20.00 Uhr der Festzeltbetrieb mit der Band "Die Bayern-Mafia" startete. Und das sollte ein toller und langer Abend werden...
Das vollständige Programm der Kerwa finden Sie unter www.grossenseebach.de/events