"Andere Gemeinden dürfen sich gern ein Beispiel nehmen"
Seebach in Großenseebach auf 1.100 Metern Länge renaturiert
Dieser Baggerfahrer könnte wohl auch bei der Formel Eins arbeiten. Bereits heute (23.02.24) und damit nach nur drei Tagen war der Job von Horst Maier am westlichen Ortsrand von Großenseebach zur vollsten Zufriedenheit der Auftraggeber erledigt. Der erfahrene Baggerfahrer aus Wilhermsdorf hatte seit dem 21. Februar im Auftrag der Gemeinde und des Landschaftspflegeverbandes Mittelfranken mit seinem gelben Bagger an der Renaturierung der Seebach gearbeitet. Auf mehr als 1.100 Metern wurde dabei ein möglichst natürlicher Lauf des Flusses wiederhergestellt. Durch das Anlegen von Bachschleifen (Ausbuchtungen) soll das Flussbett eben nicht mehr schnurgerade sein, so dass sich die Oberfläche des Wassers vergrößert und der Bach wieder eine gewisse Eigendynamik entwickeln kann.
Heute Vormittag haben sich die beiden Bürgermeister der Gemeinde, Jürgen Jäkel und Rudi Riedel, gemeinsam mit Karin Klein-Schmidt vom Landschaftspflegeverband Mittelfranken ein Bild von den Arbeiten gemacht. Auch Wolfgang Bachmann vom Wasserwirtschaftsamt Nürnberg nahm am heutigen Vor-Ort-Termin teil und lobte die Initiative der Gemeinde und die ausgeführten Arbeiten. Er würde sich wünschen, dass auch andere Gemeinden diesen gelungenen Beispiel in Sachen Renaturierung folgen würden.
Die Maßnahme war im Vorfeld nicht nur mit dem Wasserwirtschaftsamt Nürnberg, sondern auch der unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Erlangen-Höchstadt abgestimmt worden. Die Renaturierung ist auch nicht "nur" Naturschutzmaßnahme, sondern kann sich auch beim Hochwasserschutz positiv auswirken. Durch den nun verschlungeneren Lauf des Gewässers werden Wassermassen, die im Hochwasser- oder Starkregenfall von Weisendorf aus nach Großenseebach fließen, abgebremst, was zumindest einen Vorteil in Sachen Vorwarnzeit mit sich bringt.
Die Gemeinde unterhält seit mehreren Monaten ein Starkregenfrühalarmsystem (FAS), dass jeder Bürger kostenlos mittels einer App auf dem Mobiltelefon nutzen kann. Das Warnsystem analysiert aktuelle Pegelstände der Seebach an mehreren Messstellen, den aktuellen Niederschlag und bezieht auch die Wetterprognose des Deutschen Wetterdienstes mit ein, um dann ggf. Warnmeldungen an die Bevölkerung auszugeben. Unter www.grossenseebach.de/fas finden Interessierte alle Informationen dazu.
... dass die Seebach bei der Einöde Sintmannsbuch der Gemeinde Gerhardshofen (Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim) entspringt?