Nach 15 Jahren ist Schluss
Gemeinde-Mitarbeiterin Ortrud Günther verlässt die Bücherei Großenseebach
Gestern schloss Ortrud Günther zum letzten Mal dienstlich die Tür der Gemeindebücherei Großenseebach hinter sich ab. Die Mitarbeiterin der Gemeinde hatte es sich nicht nehmen lassen, auch an ihrem letzten Arbeitstag noch einen Wochenend-Dienst zu absolvieren und wurde durch einen Besuch von Bürgermeister Jürgen Jäkel überrascht. Das Gemeindeoberhaupt bedankte sich bei der engagierten Kulturliebhaberin, die sich auch beim Großenseebacher Herbst und im Gesangsverein Cäcilia mit einbringt, mit einem großen Blumenstrauß und einer Blühmischung für Ihren Garten, die sie auch in den nächsten Jahren an ihre Bücherei erinnern soll, für knapp 15 Jahre Dienst in der Gemeindebücherei und wünschte ihr alles Gute für die Zukunft. „Sie ist ein großer Teil der Bücherei und die Bücherei ein großer Teil von ihr“ lobte Jäkel, wie Günther die Literatur-Begegnungsstätte über die Jahre durch ihren „Blick über den Tellerrand hinaus“ auch immer mit weiterentwickelt hatte.
Neben der Bestellung und dem Katalogisieren von Medien, die im Laufe der Zeit auch immer digitaler wurden und natürlich dem Dienst am Kunden mit der Ausleihe und Rücknahme, wird ihr besonders die Arbeit mit den Schulkindern im Rahmen der Leseförderung fehlen, verriet die Bibliothekarin. Wer genau hinschaute, bemerkte, dass sie bei diesen Worten versuchte, sich unauffällig ein Tränchen aus dem Auge zu wischen. Denn die gute Zusammenarbeit war gegenseitig; auch die Schulkinder werden „ihre Frau Günther“ sehr vermissen.
Doch es wird kein harter Schnitt, sondern eher ein Abschied auf Raten. Denn ab und an wird man sie wohl doch noch in den Räumlichkeiten der Bücherei unterhalb der Schule antreffen können - ein richtiger Ruhestand von jetzt auf gleich kommt für die aktive Großenseebacherin nicht in Frage. Und so will sie nun, nachdem sie ihre Teilzeitstelle in der Bibliothek aufgegeben hat, nach eigenem Bekunden ihren (nun ehemaligen) Kolleginnen Renate Zankl und Claudia Hofmann noch einige Zeit lang hin und wieder mit Rat und Tat zur Seite stehen - sowohl im Hintergrund als auch als Aushilfe im Krankheitsfall. Denn die Faszination Lesen, die wird sie wohl lebenslang nicht wieder loslassen…